Qualitative Erhebung zum laufenden Online-Semester

Qualitative Erhebung zum laufenden Online-Semester
S. Herbstreit

 

Im Zusammenhang mit der Distanz-Lehre haben wir strukturiert erhoben, wie unsere Studierenden mit den neuen digitalen Herausforderungen umgehen, die das „Corona-Semester“ mit sich bringt, wie sie zurechtkommen, ausgestattet sind, wo sie Schwierigkeiten sehen, etc. … Ziel: ggf. nachzusteuern, wo zusätzlicher Bedarf besteht. Die Rücklaufquote war sehr gut: je nach Semester zwischen 23 und 50 %, im Mittel 33%.

Gefragt wurde nach Medientechnischer Ausstattung, Software und Medienkompetenz, Kommunikation & Kollaboration und Chancen und Risiken für das Online-Semester.

Insgesamt werfen die Ergebnisse ein positives Licht auf das Online-Semester. Im Folgenden finden Sie einige Punkte, die bei zukünftigen Planungen seitens der Lehrenden und der Fakultät zusätzlich berücksichtigt werden sollten:

 

Voraussetzungen in Bezug auf Technik (siehe Grafik 1 u. 2):

 

  • Befürchtungen, dass unsere Studierenden keine ausreichende medientechnische Ausstattung haben, haben sich nicht bestätigt: Sie geben zu über 80% an insbesondere auf Geräte wie Notebooks/Laptop und das Smartphone im Studium zugreifen zu können und in über 50% auch Tablet-PC zur Verfügung zu haben .

 

  • Auch die Ausstattung mit Tools für Video-Konferenzen ist ausreichend: Mikrofon, Webcam o.ä. sind in über 90% vorhanden. Auf die übliche Software wie Textverarbeitung, Präsentationsprogramme, etc. kann zugegriffen werden. Wichtig: Geräte wie Drucker und Scanner stehen nicht flächendeckend zur Verfügung – dies muss seitens der Lehrenden berücksichtigt werden .

 

  • Im Hinblick auf der möglichen Neueinrichtung von noch benötigter Software sehen jedoch über 50% Schwierigkeiten. Hier spielen Befürchtungen eine Rolle, dass es sich um kostenpflichtige Software handeln könnte und die Einrichtung schwierig ist.

 

  • Positiv ist, dass die Studierenden grundsätzlich davon ausgehen, dass sie am Online-Semester teilnehmen können, dies bezieht sich auf die medientechnische Ausstattung und auch auf den Umgang mit dem Lernmanagementsystem Moodle.

 

Transparenter informieren

 

  • Beachtet werden sollte auch, dass einzelne Angebote der Universität - wie VPN - nicht in allen Semestern bekannt sind und genutzt werden. Hierüber muss informiert werden, gerade auch gegenüber den neu zu uns stoßenden Studierenden.

 

Was sonst noch zu berücksichtigen ist

 

  • Die Studierenden möchten in > 60% z.B. in Video-Konferenzen eher nicht sichtbar sein (siehe Grafik 3).

 

  • Sie wünschen sich allerdings eine persönliche, lehrveranstaltungsbezogene Beratung, sodass wir diesbezüglich unsere Online-Kursabläufe nochmals betrachten sollten.

 

  • In der Wunsch-Rangliste am häufigsten genannte Kommunikationsweg mit den Dozent*innen ist die E-Mail, wobei die Studierenden untereinander eher Nachrichtendienste wie WhatsApp oder Facebook bevorzugen.

 

  • Gefragt nach den Wünschen zur Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien im Online-Semester erscheinen in der Rangliste ganz oben kommentierte oder vertonte Folienpräsentationen und Lehrvideos. Aber auch das klassische Veranstaltungsskript wird noch häufig genannt.